Marie Graefe ist Alltagsbegleiterin im Haus St. Michael in Kirchberg. Die 60jährige Betreuungskraft aus Leideneck, einem Dorf im Hunsrück, ist Ansprechpartnerin und Betreuerin für die Seniorinnen und Senioren im Haus.
Gemeinsam werden kleine Spaziergänge und Ausflüge unternommen. Sie bietet Sitzgymnastik oder Gesang, Bastelarbeiten und Gedächtnistraining aller Art an, unterstützt bei der Trauerarbeit und vielem mehr. Manche Dinge sind wegen Corona derzeit nicht möglich, aber einmal die Woche wird samstags zusammen gekocht und mittwochs wird meistens gebacken z.B. Waffeln oder Kuchen. Ab Mitte November geht es mit der „Plätzchen-Weihnachtsbäckerei“ los. Alles, was die Seniorinnen und Senioren gerne mögen, insgesamt sechs bis sieben verschiedene Sorten. Von Spritzgebäck über Vanillekipferl bis hin zu Zimtsternen ist alles dabei. Die Bewohnerinnen und Bewohner helfen gerne mit beim Rühren, Ausstechen oder Dekorieren und freuen sich, dass sie mitarbeiten können. „Ich liebe meinen Beruf und finde es schade, dass ich ihn nicht eher ergriffen habe,“ so Marie Graefe.
Als Alltagsbegleiterin sorgt die 60jährige auch für die Umsetzung des Hausgemeinschaftskonzepts, das im Haus St. Michael Anwendung findet. Sie ist der direkte Ansprechpartner für die Mitglieder der Hausgemeinschaft und organisiert einen strukturierten Tagesablauf, der sich an den Interessen und Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner ausrichtet. Dabei werden die einzelnen Kompetenzen gestärkt oder Defizite in den Fähigkeiten ausgeglichen. Ziel dieses Konzeptes ist die Aufhebung der Trennung zwischen den Bereichen Hauswirtschaft, Pflege und sozialer Betreuung. Die noch vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen dabei erkannt und so lange wie möglich erhalten bleiben. „Ich möchte die Menschen einfach dort abholen, wo sie gerade stehen, fühle mich verantwortlich für jeden Einzelnen,“ so Marie Graefe.